von Dieter Bickenbach | 20. August 2018
Hier gibt es Hintergrund-Informationen über das Modell, das unserem Entscheidungstypen-Test zugrunde liegt.
Gerade noch ein Kind der 50er-Jahre haben zwei große und viele kleine Wendepunkte mein Leben beeinflusst. Da war zunächst der Aufbruch nach Berlin. Gerade 18 geworden ging es aus der rheinischen Kleinstadt in die große Welt – das war Westberlin damals für mich. Und es gab viel zu erleben als aktiver Student der Politischen Wissenschaften, das Russell-Tribunal, die TAZ-Gründung, die Hausbesetzungen Anfang der 80er und schließlich der Fall der Mauer. Oder auch als Handballer, dem die Sonderstellung Westberlins das Abenteuer 2. Bundesliga ermöglichte.
Der berufliche Einstieg in die Welt der Beratung, Anfang der 90er, hat sich irgendwie ergeben – auch wenn er bis heute meine berufliche Tätigkeit prägt. Sie begann als gewerkschaftlicher Technologieberater, wurde zu einem internen Organisationsentwickler, um dann in die Freiberuflichkeit zu münden.
Dieser letzte Wechsel war nicht geplant und als klassische Midlife-Crisis mit allem Drum und Dran der zweite gewichtige Einschnitt. Es ist eine Erfahrung sich rat- und hilflos zu fühlen – und auch sich aus dieser Starre herauszuarbeiten.
Seitdem folgte das Eine auf das Nächste, die Suche nach geeigneten Personen für die eigene Unternehmensgründung, die Gründung einer Galerie, die Idee eines Beratungsunternehmens mit dem Ziel, Beratung überflüssig zu machen und viele spannende Beratungsaktivitäten in sehr vielen, sehr unterschiedlichen Organisationen.
Mein erster großer Bruch im Leben passierte, als ich 16 Jahre alt war. Ich steckte inmitten der Abschlussprüfungen der 10. Klasse, als mein Vater plötzlich an Krebs erkrankte und innerhalb von zwei Monaten verstarb. Von heute auf morgen wurde ich in das Erwachsensein geworfen. Ich funktionierte in einem Automatismus, ohne großes Nachdenken. Alles ging so schnell. Auf der einen Seite Prüfungen gut beenden, auf der anderen Seite die Familie stärken und zusammenhalten. Getragen haben mich Tanten und Onkel, die einfach immer da waren und meine Freunde, deren Türen immer für mich offenstanden, egal zu welcher Zeit. Für mich galt damals aber schon, weiter machen.
Der zweite und umfassende Bruch in meinem Leben war die Wende 1989. Ich war zufrieden mit meinem Leben, meinem Beruf und meiner Arbeit, studierte berufsbegleitend, wohnte mit meiner Freundin in einer schönen Altbauwohnung und wir erwarteten Nachwuchs. Ich war politisch und kirchlich aktiv, und wir wollten die DDR nicht abschaffen, sondern unser Land verändern. Dann ging alles ganz schnell, Demos, Maueröffnung – alles in Richtung Wiedervereinigung. Schock, Freude und Ängste wechselten sich in schneller Geschwindigkeit ab.Wir waren völlig unvorbereitet und zuerst auch ratlos. Rückblickend betrachtet, war diese Unsicherheit, das Nichtwissen auch das Gute. Da es keine Antworten auf die ganzen Fragen gab, handelte ich einfach intuitiv danach, was jetzt für mich und uns am Wichtigsten sein würde.
Bevor es in meinem Leben den bisher letzten und großen Bruch gab, vergingen über 25 Jahre. Ich wollte was anderes machen, hatte aber keine Idee was. Zudem war ich fast 50 und da gab es schon Bedenken in Richtung „Du bist zu alt für einen neuen Job.“ Zu der Zeit hatte ich, inspiriert durch eine Radiosendung eine professionelle Coaching-Ausbildung begonnen und hatte die erste Prüfung hinter mir. Der Hunger auf mehr ließ mich mit der Ausbildung weitermachen. Langsam reifte die Idee und Vorstellung, wie schön es sein könnte, damit mein Geld zu verdienen. Parallel dazu wuchsen die abwehrenden Gedanken. Wenn Du Deinen Job jetzt aufgibst, bekommst Du nie wieder einen oder auch, dass es mit der erfolgreichen Selbständigkeit sowieso nicht klappen kann. Die Veränderungslust war aber groß, und so kam ich auch hier ins Handeln und stellte mich diesen ganzen Ängsten. Etliche Coachings, Selbstreflexionen und schlaflose Nächte später stand eins fest. Ob es funktioniert, bekommst Du nur heraus, wenn Du es versuchst.
Anfang der 1960iger geboren haben zwei Veränderungen mein Leben stark beeinflusst. Ein Ereignis, das ich mit vielen meiner Generation zusammen erleben durfte: heute Ossi am nächsten Tag Gesamtdeutscher… Das war die Wiedervereinigung. Und es ist wirklich wahr, 30 Jahre später ist das durchaus immer noch ein Thema. Und nicht nur meiner Generation, sondern weitergegeben auch an die Kinder, an die Enkel. Und manchmal liegt da nur die dicke Bettdecke des Schweigens darüber, aber wenn man sie ein bisschen lüftet…
Die zweite prägende Veränderung war ein für mich krasser Berufswechsel. Theater von der Pike auf gelernt und nach über zehn Jahren im Beruf verlassen, um mit der Berufung Beratung und Coaching völlig neu zu beginnen. Was mich raustrieb waren Themen wie Wertschätzung, Beteiligung, Stabilität (übrigens heute in der Organisation Theater weiterhin Themen mit hoher Priorität) und mein unbedingter Wille, sich diesen Themen zu stellen und Lösungen zu finden: für mich und für andere.
Ich bin mir bewusst, mich beständig zu entwickeln und zu entfalten. Genauso wie alles um mich herum. Und in dieser Bewusstheit betrete ich einen Raum, um gemeinsam in meiner Rolle als Berater/Moderator/Coach erkundend das herauszufinden, um was es im Augenblick geht, in Bezug auf die eigene Lebensgeschichte, auf die einzigartige Situation beim Kunden und der Gesamtentwicklung. Und das begreifend als ein „gemeinsam auf dem Weg sein“.
Und nichts ist schöner als mit der Schot in der Hand, die Nase im Wind, den Blick auf den unendlichen Horizont, Wasser und Wellen zu spüren. Geschärft das Bewusstsein für seine eigene Kraft und die Grenzen dieser Kraft. Sich eins zu fühlen mit der Natur und zu wissen, nur ein winziger Teil zu sein. Die eigene Wirksamkeit zu spüren und die Kraft der Elemente.
Mein erster großer Bruch im Leben passierte, als ich 16 Jahre alt war. Ich steckte inmitten der Abschlussprüfungen der 10. Klasse, als mein Vater plötzlich an Krebs erkrankte und innerhalb von zwei Monaten verstarb. Von heute auf morgen wurde ich in das Erwachsensein geworfen. Ich funktionierte in einem Automatismus, ohne großes Nachdenken. Alles ging so schnell.
Die Zeit rennt und rennt. Wir haben manchmal das Gefühl, sie läuft uns davon. Geht es Ihnen auch so? Eine Woche vergeht wie im Flug. Immer mehr Menschen klagen, dass sie immer weniger Zeit zur Verfügung haben. „Ach, du liebe Zeit!“, stöhnt so mancher, wenn es mal wieder mit der Zeit hinten und vorne nicht klappt. Wir sprechen von Zeitmanagement, Zeitfenstern und Zeitkorridoren… Die Zeit läuft uns davon- und wir laufen ihr hinterher! Immer hastiger, eiliger, gestresster.
Was ist nur los mit uns? Warum nehmen wir uns nicht auch Zeit für uns selbst?
Das war schon toll, als Ihnen die Medaille umgehängt wurde, nicht war? Das war der Gipfel. Und jetzt? Wie geht’s jetzt weiter? Vermutlich bergab, oder?
Kennen Sie Michael Phelps, den us-amerikanischen Superschwimmer? Immer wenn er bei den olympischen Spielen die Medaillen körbeweise abgeräumt hat, stand er vor einer großen Leere, bis er sogar am Rande des Suizids stand.
Hoffentlich geht es Ihnen nicht ebenso. Aber der Gedanke, was nach dem Erfolg noch folgen soll, ist gar nicht ungewöhnlich.
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Gerade läuft es sich nicht so gut. Die Zahlen und der Trend zeigen nach unten. Aufträge fehlen. Es muss gespart werden. Bedeutet das Personalabbau in der Firma oder muss ich meine Selbständigkeit aufgeben? Was wird geschehen? Ein flaues Gefühl im Magen. Die Welt gerät aus den Fugen. Sorgen machen sich breit. Fragen tauchen auf. Das Grübeln beginnt. Vielleicht kommen auch Existenzängste hinzu.
Lande ich unter der Brücke?
Mist, jetzt hat es mich erwischt. Ich muss gehen. Wenn ich ehrlich mit mir bin, habe ich es erwartet, oder? Aber jetzt ist es nicht mehr wegzuschieben.
Dabei mache ich doch gerne, was ich hier tue. Und so schlecht, dass sie mich jetzt einfach vor die Tür setzen könnten, war meine Leistung nun wirklich nicht. Und trotzdem tun sie’s einfach. Dabei habe ich nichts falsch gemacht. Na ja, vielleicht ist „nichts falsch machen“ aber auch nicht genug.
Aber was jetzt? Wie soll es weiter gehen? Zunächst geht es mit Sicherheit um eine vernünftige Abfindung. Aber dann?
Das fühlt sich alles nicht besonders gut an.
Geschafft. Dachte ich oft. Und jetzt geht’s weiter.
Und ich blieb stehen. Weil da kam ich nicht weiter. Plötzlich. Hatte ich das nicht gesehen, gespürt, wahrgenommen?
Ich bin drin. Dachte ich oft. Geschafft.
Und so langsam trieb ich von der Mitte nach außen und stand dann plötzlich doch wieder alleine. Und schaute zu.
Oder trieb es mich gar nicht nach außen, sondern setzte ich mich von alleine in Gang, um mehr Abstand zu haben.
Kann es sein, dass Sie sich fühlen, als ob Andere Sie fernsteuern, als ob andere an Ihren Fäden ziehen? Kann es sein, dass Ihnen das zunehmend auf den Keks geht?
Ihr Chef mischt sich immer wieder in ihre Aufgaben ein und meint, Ihnen erklären zu müssen, wie es geht. Ihre Kunden stellen immer wieder neue Anforderungen, denen sie schnellstmöglich gerecht werden müssen. Ihr Partner erwartet, dass Sie die Spülmaschine richtig einräumen. Und ihre Kinder bestellen sie im Stundentakt, um irgendwo hingefahren oder abgeholt zu werden.
Seien Sie versichert. Sie teilen dieses Gefühl mit vielen anderen.
Dabei geht es oft nicht um die anderen, sondern um uns selbst. Es sind zumeist die eigenen inneren Antreiber, wegen derer wir all diesen Anforderungen gerecht werden wollen.
Wenn sie mehr darüber erfahren wollen, lesen Sie weiter.
Es begann damit. dass ich sie alle hätte ungespitzt in den Boden rammen können, meinen Chef und meine lieben Kollegen. Ich war sauer – weil sie so waren, wie sie waren. Ich war so wütend, dass ich nicht mehr an mich halten konnte und mit allen auf einmal einen massiven Konflikt auslöste.
Dass daraus über die nächsten eineinhalb Jahre die größte Krise meines bisherigen Lebens entstehen sollte, war mir damals überhaupt nicht klar. Dass die verschiedenen Ereignisse, die dann folgten, miteinander zusammenhingen, so unterschiedlich wie sie waren, ebenso wenig.