Die Zeit ist aus den Fugen ...
oder wenn auch der dritte Zeitmanagement-Kurs keine Veränderung bringtDie Zeit ist aus den Fugen
Das ist so ein Ding mit der Zeit. Ein altbekanntes Sprichwort sagt: Zeit hat man nicht. Die nimmt man sich einfach. Aber nichts ist leichter gesagt und schwerer getan.
Wer kennt sie dabei nicht, die verschieden Methoden und Tipps. Dazu gehören Prioritäten setzen und Ziele festlegen, Erfolgskriterien bestimmen, Biorhythmus beachten, vereinfachen und andere um Rat bitten. Dazu gibt es Ratgeber en masse.
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Und vielleicht klappt es auch die erste und zweite Woche nach der Lektüre oder nach dem Seminar. Oder wenn Sie es sich zum Jahreswechsel doch wieder einmal ganz fest vorgenommen haben, dass das so nicht mehr weiter geht. Sie brauchen mehr Zeit zum Leben: für ihre Freunde, ihre Familie, ihr Hobby oder sonst was ihnen wichtig ist.
Sie brauchen Zeit!
Und Sie haben so ein Gefühl, dass da doch irgendetwas fehlen muss bei diesen Zutaten, um ein besseres Zeitmanagement zu haben. Und Sie haben recht.
Eine wichtige Zutat ist nur selten bei allen Tipps und Tricks genannt.
Es ist die Achtsamkeit.
Achtsam … oder was?
Achtsamkeit – das ist mehr als nur ein Modewort.
Achtsame Aufmerksamkeit hilft uns, unseren Alltag zu entschleunigen und innezuhalten und auf uns selbst zu schauen: auf unsere Gedanken, unsere Emotionen, auf Sinneseindrücke und körperliche Vorgänge, … Und es wahrzunehmen, ohne zu bewerten. Wir nehmen uns wahr mit unseren Gedanken und Gefühlen und richten unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf die Wünsche und Forderungen unserer Umwelt.
Achtsamkeit kann als eine Art Gegenkonzept zu diesem ständigen Wettlauf gesehen werden. Denn der Fokus liegt nicht mehr auf dem Tempo, sondern auf der Ruhe. Nicht mehr auf dem „Was ist morgen?“, sondern auf dem aktuellen Moment.
Wenn wir von Achtsamkeit sprechen, denken wir an die Selbstverantwortung, die jeder für sich hat: Steuern mich meine Termine oder steuere ich meine Termine. Hat mich der Stress mit Haut und Haar gefangen oder weiß ich um meinen Stress und um die stressige Situation.
Was nur wie eine kleine Fokusverschiebung aussieht, hat aber gewaltige Auswirkungen auf mein Lebensgefühl: bestimme ich selbst oder werde ich fremd bestimmt. Habe ich die Verantwortung oder delegiere ich diese an andere. Kann ich etwas ändern oder können dies nur die Anderen.
Achtsam mit sich selber umzugehen heißt auch sich fünf Minuten Pause zu gönnen. Luft zu holen. Oder sich auch ganz bewusst in eine Arbeitsphase hinein zu bewegen, wo der Output viel, die Zeit wenig und die Ressourcen knapp sind. Im Wissen, dass kleine Momente helfen, bei sich zu bleiben und dass auch die stressigsten Phasen ein Ende nehmen.
Und wie hat schon der französische Philosoph Voltaire so trefflich gesagt: “Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“
Titelphoto: Christian Ridder (http://business-as-visual.com/)
Warum es Achtsamkeit bis in die Universitäten geschafft hat.
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Dr. Matt Killingsworth, amerikanischer Psychologe, hat eine App entwickelt. Mit „Track Your Happiness“ erfasst er in Echtzeit die Gefühle der Nutzer. Mit einem überraschenden Ergebnis: Wir sind am glücklichsten, wenn wir uns ganz auf das Jetzt konzentrieren. Tagträume dagegen machen unglücklich.
Darum geht es bei Achtsamkeit, zu erkennen, was eine förderliche
Selbsthaltung für mich ist, durch die ich Leid, Stress und Schmerzen minimieren kann. Das sagt Prof. Dr. Stefan Schmidt, Leiter der Forschungsgruppe Mediation, Achtsamkeit und Neurophysiologie am Universitätsklinikum in Freiburg.
Ein achtsamer Blick auf den Achtsamkeits-Hype
von Simon Schindler
in: Organisationsberatung, Supervision, Coaching volume 27, pages111–124(2020)
Zusammenfassung:
Achtsamkeit liegt sowohl in der psychologischen Forschung als auch in vielen gesellschaftlichen Bereichen im Trend. Dieser Artikel wirft einen achtsamen Blick auf den aktuellen Forschungsstand. Dabei werden zum einen diverse methodische Limitationen bei der empirischen Untersuchung von Achtsamkeit deutlich, wodurch valide Aussagen über tatsächliche Effekte nach wie vor nur begrenzt möglich sind. Zum anderen wird eine Forschungslücke bei möglichen unerwünschten Auswirkungen identifiziert. So sind negative Konsequenzen beispielsweise auf interpersoneller und moralischer Ebene theoretisch plausibel herleitbar. Insgesamt kann ein Bedarf an weiterer Forschung konstatiert werden.
Nie wieder wart‘ ich so lang
Gunter Gabriel
Nie wieder wart‘ ich so lang
2010
Du hast dir vieles aufgehoben
Damit man’s später mal macht
All deine Pläne verschoben
In Einzelteile verpackt
Dein Leben ist ein Puzzle
Irgendwie zusammengelegt
Was nützen all die Träume
Wenn du sie nicht lebst
…
Autor: Uwe Gränitz
Coach und Moderator, graenitz.consulting
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