Dazugehören

Geschafft. Dachte ich oft. Und jetzt geht’s weiter.

Und ich blieb stehen. Weil da kam ich nicht weiter. Plötzlich. Hatte ich das nicht gesehen, gespürt, wahrgenommen?

Ich bin drin. Dachte ich oft. Geschafft.

Und so langsam trieb ich von der Mitte nach außen und stand dann plötzlich doch wieder alleine. Und schaute zu.

Oder trieb es mich gar nicht nach außen, sondern setzte ich mich von alleine in Gang, um mehr Abstand zu haben.

Photo by Ethan Hoover on Unsplash

Und je größere der Abstand von der Mitte wurde, umso weniger konnte ich wahrgenommen werden. Und irgendwann – dann zerreißt das Halteseil und ich stehe wieder vor der Mauer.

Und ist das denn verflixt noch einmal nur meine Aufgabe, die Verbindung zur Mitte nicht abreißen zu lassen. Weil ich doch derjenige bin, der anders ist, etwas anderes braucht. Aber wenn mich die anderen nicht brauchen, dann geben sie mir auch keinen Halt.

Und doch gab es den Moment, wo ein Gemeinsam auf der Flagge stand. Und wo ist das Ziel denn hin? Oder haben wir es erreicht, ohne dass ich es mitgekriegt habe.

Nein.

Der Abstand ist ein gewählter.

Ich brauche beides. Ich brauche, drin zu sein und draußen zu stehen. Ich tanke am besten auf, wenn ich mich auf mich konzentrieren kann, durchatmen kann und für mich alleine oder maximal zu zweit bin. Alles andere zieht mir eher wieder die Energie weg, die ich zum Weitermachen brauche.

Und wenn die anderen diese Wellen wahrnehmen und nur die Bewegung sehen:

drin – draußen – drin – draußen … Dann gehört der vielleicht gar nicht dazu? Weil er gar nicht hier sein will? Und sie beobachten aus dem Augenwickel mich. Und irgendwann bin ich nur Schatten und dann verschwunden.

Und irgendwann bin ich nur Schatten und dann verschwunden.

Und wenn ich diese Bewegung doch brauche, dann kommuniziere ich dieses Bedürfnis? Spreche ich mit den anderen über meine Gefühle? Das es mich verletzt, außen zu stehen, zu schauen und die Mauer wachsen zu sehen. Spreche ich darüber, dass es für mich dringlich ist, Abstand einzunehmen, um später wieder voll dabei sein zu können? Sage ich, dass mir Einsamkeit guttut. Und dass es nur mit mir zu tun hat und nicht mit den anderen.

Das ist unglaublich schwer.

Was denken die über mich?

Was wird hinterm Rücken über mich erzählt? Hat das Einfluss auf Besetzung, Passung oder Zusammenarbeit? Auch Berater sind nur Menschen.

Wie schnell hat man da seinen Ruf weg.

Wenn ich es nicht ins Gespräch bringen kann, wer kann es denn?

Wenn ich nicht an meinem Verhalten arbeite, wer soll es dann?

Wenn ich nicht darauf schaue, was mir dieses Tun Gutes bringt und darüber nachdenke, was denn passieren würde, wenn ich genau das nicht mehr tue und beginne abzuwägen und anders Verhalten zu probieren, wer tut es dann?

Was liegt bei mir? Und was bei den anderen?

Diesen Widerspruch nicht als Widerspruch zu sehen, sondern als mein ureigenes Spannungsfeld, hilft mir, mich weiterzuentwickeln.

Welch tolle Chance!

Wie viel Nähe wie viel Abstand brauchen Sie? Wann ist ihnen die Distanz zu groß? Und wann wird Ihnen Nähe zu viel?

Zugehörigkeit ist eines der grundlegenden menschlichen Bedürfnisse. Und jeder von uns braucht da seinen eigenen Mix für seine persönliche Stimmigkeit.

Jeden sich sein lassen und genau so zu akzeptieren! Was wäre das für eine Leichtigkeit im Sein.

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Autor: Uwe Gränitz

Autor: Uwe Gränitz

Coach und Moderator, graenitz.consulting

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